Sklerodermie und Ernährung: Mikronährstoffe und Vitamine, die häufig fehlen - mit gravierenden Folgen
- mbuslau
- 11. Apr.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 7 Tagen

Sklerodermie-bedingte Einschränkungen im Rahmen der Nahrungszubereitung, Nahrungsaufnahme und Verdauung von Lebensmitteln sind seit langem bekannt. Neu ist: Es fehlen oft bestimmte Mikronährstoffe und Vitamine, was den betroffenen Patientinnen und Patienten in der Regel verborgen bleibt. Dieser Nährstoffmangel wird auch im Rahmen der ärztlichen Betreuung oft nicht aufgedeckt - mit zum Teil gravierenden Folgen für den Verlauf der Sklerodermie.
In einer aktuellen Untersuchung zur Häufigkeit von Mangelernährung und ihren Folgen bei systemischer Sklerodermie wurden die Ernährungsdaten von 1903 Teilnehmerinnen und Teilnehmern mit systemischer Sklerodermie ausgewertet. Hierbei zeigte sich:
Häufigkeit von Mangelernährung: 43 % der Patienten mit systemischer Sklerose (SSc) erfüllten die international gültigen Kriterien zur Diagnose einer Mangelernährung von Risikopatienten, wobei ein Drittel dieser Patienten an schwerer Mangelernährung litt.
Auswirkungen von Mangelernährung: Mangelernährung war mit schlechterem Überleben, reduzierter Lebensqualität (HRQoL) und eingeschränkter körperlicher Funktion verbunden.
Risikofaktoren für Mangelernährung: Gastrointestinale Symptome, pulmonale arterielle Hypertonie (PAH), biochemische Entzündungen und Multimorbidität waren signifikant mit Mangelernährung assoziiert.
Die häufigsten Symptome bei Mangelernährung bei Patienten mit systemischer Sklerose (SSc) laut der Studie sind:
Gastrointestinale Symptome: Dysphagie (Schluckbeschwerden), Reflux, Erbrechen, Durchfall, Verstopfung und Stuhlinkontinenz traten häufiger bei mangelernährten Patienten auf.
Muskelatrophie: Proximale Muskelschwäche wurde bei 50,2 % der mangelernährten Patienten festgestellt.
Biochemische Veränderungen: Hypoalbuminämie (niedriges Albumin), Anämie (niedriger Hämoglobinwert) und erhöhte Entzündungsmarker (CRP) waren häufig.
Kardiopulmonale Symptome: Pulmonale arterielle Hypertonie (PAH), interstitielle Lungenerkrankung (ILD) und reduzierte linksventrikuläre Funktion wurden häufiger beobachtet.
Allgemeine Beschwerden: Erhöhte Müdigkeit, funktionelle Einschränkungen und schlechtere körperliche sowie mentale Lebensqualität.
Diese Symptome verdeutlichen die multifaktorielle Natur der Mangelernährung bei SSc.
Die Ergebnisse der Untersuchung unterstreichen die Notwendigkeit einer frühzeitigen Überweisung an Ernährungsfachkräfte, um reversible Ursachen der Mangelernährung bei systemischer Sklerodermie rechtzeitig zu erkennen und Schaden von den betroffenen Patientinnen und Patienten abzuwenden.
In einer weiteren Studie (Übersichtsarbeit) wurden 35 besonders aussagekräftige Untersuchungen zum Mangel an Vitaminen und Spurenelementen bei systemischer Sklerodermie ausgewertet. Hierbei zeigte sich:
Bei Patientinnen und Patienten mit Systemischer Sklerodermie) sind häufig folgende Micro-Nährstoffmängel zu beobachten:
Vitamin D-Mangel
Vitamin B12-Mangel
Folsäuremangel (Vitamin B9-Mangel)
Selenmangel
Zinkmangel
Eisenmangel
Zusätzlich wurden in kleineren Studien bei Patientinnen und Patienten mit systemischer Sklerodermie häufig Mängel an folgenden Micro-Nährstoffmängel festgestellt:
Vitamin B1-Mangel
Vitamin B6-Mangel
Vitamin C-Mangel
Vitamin E-Mangel
Vitamin A-Mangel
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