Probleme bei Ernährung und Verdauung sind bei systemischer Sklerodermie häufig. Sie sind die Folge von Transportstörungen von Nahrungsmitteln auf ihrem Weg vom Mund zum Enddarm oder die Folge von Aufnahme- und Verwertungsstörungen im Bereich des Dünn- und Dickdarms. Die Beschwerden reichen von Schluckstörungen, Völlefühl und Blähungen bis hin zu Sodbrennen, Verstopfung, Durchfall, Stuhlinkontinenz und funktionellem Darmverschluss.
Im Unterschied zu anderen bei systemischer Sklerodermie betroffenen Organen wie z.B. Haut, Lunge oder Bewegungsapparat, helfen bei Befall des Verdauungstraktes nach aktuellem Wissenstand keine das Immunsystem beeinflussenden Medikamente.
Aus diesem Grund müssen, je nach im Vordergrund stehenden Ursachen und Beschwerden, spezielle symptomatisch wirkende Medikamente gegeben werden. Die hierzu zur Verfügung stehenden wirksamen Medikamente fasst eine neue Übersichtsarbeit zusammen:
Medikamente zur Therapie von Bewegungsstörungen der Speiseröhre (medizinisch: ösophageale Dysmotilität):
Metoclopramid, Erythromycin, Buspiron, Pyridostigmin, Domperidon
Medikamente zur Therapie von Refluxbeschwerden, wenn diese nicht auf sog. Säureblocker ansprechen:
Metoclopramid, Baclofen, Domperidon, Buspiron
Medikamente zur Therapie von Bewegungsstörungen des Magens (medizinisch: Gastroparese):
Metoclopramid, Erythromycin, Mirtazapin, Baclofen, Pyridostigmin, Domperidon, Prucaloprid
Medikamente zur Therapie bei raschem Sättigungsgefühl
Buspiron
Medikamente bei ungewollter Gewichtsabnahme
Mirtazapin
Medikamente bei chronischer Verstopfung Pyridostigmin, Domperidon, Prucaloprid
Medikamente bei Pseudo-Darmverschluss
(medizinisch: intestinale Pseudoobstruktion)
Pyridostigmin, Prucaloprid, Octreotid
Medikamente bei bakterieller Fehlbesiedlung des Darmes
Rifampicin, Neomycin, Ciprofloxacin, Metronidazol, Amoxicillin, Amoxicillin + Clavulansäure
Hinweis: Die in der Vergangenheit viel diskutierte sog. Stuhltransplantation zur Therapie der systemischen Sklerodermie hat sich als nicht wirksam erwiesen.
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