Sklerodermie und Gehirn - ein wenig beachteter Zusammenhang: Kopfschmerzen, Depressionen, Angstzustände und mehr
- mbuslau
- 15. Mai
- 1 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 18. Mai

Wenn es um die medizinische Betreuung der systemischen Sklerodermie geht, stehen Veränderungen der Haut inklusive Raynaud Phänomen sowie innere Organe, Muskeln und Gelenke meist im Vordergrund von Diagnose und Therapie. Nur selten wird daran gedacht, daß die systemische Sklerodermie auch das Gehirn beeinflussen kann. Gemeint sind Folgen einer Minderdurchblutung des Gehirns (sog. Hypoperfusion), die durch Schäden an den kleinsten Blutgefäßen und durch Funktionsstörungen an der Innenschicht der Gefässe entstehen.
Die Minderdurchblutung des Gehirns bei Sklerodermie tritt häufig ohne Symptome auf. Sie kann jedoch langfristig zu Beeinträchtigungen der Wahrnehmung, des Lernens, des Erinnerns und des Denkens führen (sog. kognitive Beeinträchtigungen). Ausserdem kann die Hypoperfusion des Gehirns bei Sklerodermie zu anderen neurologischen Symptomen führen wie Kopfschmerzen, Depressionen, Angstzustände und in schweren Fällen zu ischämischen Schlaganfällen und Hirnblutungen.
Wichtig ist eine frühzeitige Erkennung von Gefässschäden und Minderdurchblutungen im Gehirn bei Sklerodermie-Patienten, auch bei asymptomatischen Fällen. Dies gelingt mit fortschrittlichen radiologischen Untersuchungstechniken wie MRT, SPECT und Angiographie.
Hinweisend auf eine Beeinträchtigung der Hirndurchblutung können bereits schwere Kapillarveränderungen am Rand der Fingernägel sein. So konnten Studien zeigen, dass die Hirnperfusion bei Sklerodermie-Patienten mit fortgeschrittener Schädigung der Kapillaren, wie sie mittels Kapillarmikroskopie an den Fingernägeln nachgewiesen werden kann, stärker beeinträchtigt ist.
Obwohl es keine spezifischen Therapien gibt, können immununterdrückende und entzündungshemmende Behandlungen die Krankheitsprogression verlangsamen und die Lebensqualität verbessern.
Persönliche Anmerkung (mb) Unterstützend zu medikamentösen Strategien können ein aerobes Ausdauertraining (Sport) und eine entzündungshemmende Ernährung dazu beitragen, die Hirndurchblutung zu verbessern und chronischen Entzündungsprozessen im Körper entgegen zu wirken.
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