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Sklerodermie und Gehirn - ein wenig beachteter Zusammenhang: Kopfschmerzen, Depressionen, Angstzustände und mehr

Aktualisiert: 18. Mai


Sklerodermie und Nervensystem

Wenn es um die medizinische Betreuung der systemischen Sklerodermie geht, stehen Veränderungen der Haut inklusive Raynaud Phänomen sowie innere Organe, Muskeln und Gelenke meist im Vordergrund von Diagnose und Therapie. Nur selten wird daran gedacht, daß die systemische Sklerodermie auch das Gehirn beeinflussen kann. Gemeint sind Folgen einer Minderdurchblutung des Gehirns (sog. Hypoperfusion), die durch Schäden an den kleinsten Blutgefäßen und durch Funktionsstörungen an der Innenschicht der Gefässe entstehen.


Die Minderdurchblutung des Gehirns bei Sklerodermie tritt häufig ohne Symptome auf. Sie kann jedoch langfristig zu Beeinträchtigungen der Wahrnehmung, des Lernens, des Erinnerns und des Denkens fßhren (sog. kognitive Beeinträchtigungen). Ausserdem kann die Hypoperfusion des Gehirns bei Sklerodermie zu anderen neurologischen Symptomen fßhren wie Kopfschmerzen, Depressionen, Angstzustände und in schweren Fällen zu ischämischen Schlaganfällen und Hirnblutungen.


Wichtig ist eine frßhzeitige Erkennung von Gefässschäden und Minderdurchblutungen im Gehirn bei Sklerodermie-Patienten, auch bei asymptomatischen Fällen. Dies gelingt mit fortschrittlichen radiologischen Untersuchungstechniken wie MRT, SPECT und Angiographie.


Hinweisend auf eine Beeinträchtigung der Hirndurchblutung kÜnnen bereits schwere Kapillarveränderungen am Rand der Fingernägel sein. So konnten Studien zeigen, dass die Hirnperfusion bei Sklerodermie-Patienten mit fortgeschrittener Schädigung der Kapillaren, wie sie mittels Kapillarmikroskopie an den Fingernägeln nachgewiesen werden kann, stärker beeinträchtigt ist.


Obwohl es keine spezifischen Therapien gibt, kÜnnen immununterdrßckende und entzßndungshemmende Behandlungen die Krankheitsprogression verlangsamen und die Lebensqualität verbessern.



PersÜnliche Anmerkung (mb) Unterstßtzend zu medikamentÜsen Strategien kÜnnen ein aerobes Ausdauertraining (Sport) und eine entzßndungshemmende Ernährung dazu beitragen, die Hirndurchblutung zu verbessern und chronischen Entzßndungsprozessen im KÜrper entgegen zu wirken.

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