
In einer aktuellen Übersichtsarbeit werden die während der Pandemie gewonnenen Erkenntnisse zur Besonderheit von systemischer Sklerodermie bei Covid-19 Infektion und Impfung gegen den Erreger Sars-Cov-2 referiert.
Ausgewertet wurden die Daten von mehreren Tausend Sklerodermie-Betroffenen weltweit und mit Daten aus der Allgemeinbevölkerung verglichen. Zu den wichtigsten Erkenntnissen gehören (Stand 2022):
Patienten mit systemischer Sklerodermie hatten insgesamt kein erhöhtes Risiko an einer Covid 19-Infektion zu erkranken. Im Krankheitsfall wiesen die meisten nur milde oder moderate klinische Krankheitserscheinungen auf.
Hingegen hatten Patienten mit moderater oder hoher Sklerodermie-Aktivität ein höheres Risiko, an Covid-19 zu versterben, im Vergleich zu Betroffenen mit nur mild ausgeprägter systemischer Sklerodermie.
Besonders ungünstig für den Verlauf waren dabei eine zum Zeitpunkt der Infektion bestehende Therapie mit Rituximab (Mabthera) oder eine bestehende Therapie mit Mycofenolat mofetil (MMF). Beide Medikamente erhöhten die Wahrscheinlichkeit schwerwiegender Komplikation.
Im Unterschied dazu wirkte eine Therapie der Sklerodermie mit dem IL-6 Rezeptorblocker Tozilizumab (Actemra) positiv auf den Verlauf der Covid-19 Infektion; von Vorteil für den Verlauf der Covid-19 Infektion bei Sklerodermie erwies sich auch die Therapie mit dem Kortisonpräparat Dexamethason, das besonders bei entzündlicher Lungenbeteiligung (Pneumonitis) gegeben wurde.
Dringend empfohlen wird die frühzeitige Impfung von Sklerodermie-Betroffenen gegen Covid-19 (Dreifach-Impfung plus Booster), da die Impfung nachgewiesen vor schweren, unter Umständen tödlichen Verläufen von Covid-19 schützt.
Milde Impfnebenwirkungen (lokale Rötung und Schwellung der Haut an der Einstichstelle, zugehörige Lymphknotenschwellung) sowie vorübergehende systemische Reaktionen wie Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit, Muskelschmerzen, Temperaturerhöhung oder Übelkeit traten nach der Impfung häufiger auf . Hingegen zeigten weniger als 1% der geimpften Sklerodermie-Patienten schwerwiegende Impfkomplikationen. 6% der geimpften Sklerodermie-Betroffenen reagierten mit einer Symptomverschlimmerung der Sklerodermie.
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